Samstag, 20. Juli 2019

Wenn der Naturschutz baggert



Es gibt Projekte, die dem Naturschutz, dem Umweltschutz oder auch dem Klimaschutz dienen, für deren Umsetzung Bagger und anderes schweres Gerät zum Einsatz kommen. Diese Projekte bedeuten jeweils einen Eingriff in den bestehenden Lebensraum von Tieren und Pflanzen und erfordern eine ganz besonders achtsame Abwägung, ob die angestrebte Verbesserung der Gesamtsituation die Beeinträchtigung oder gar irreversible Störung eines Teilbereichs aufwiegen kann.

Diese Entscheidungen sind nie einfach und werden deshalb immer unter Einbeziehung unterschiedlichster ExpertInnen und ihrer Sichtweisen getroffen. Oft muss man sich als nicht im Detail informierteR BeobachterIn sehr umfangreiche Informationen beschaffen, um die Gründe für diese menschlichen Eingriffe in die Natur zum Wohle der Natur nachvollziehen zu können.

Bei zwei aktuellen Beispielen in Tirol werden im Lechtal und im Gurgltal vor Jahrzehnten vorgenommene Begradigungen und Verbauungen von Flussbetten rückgebaut, um den Flüssen ihren ursprünglichen Raum zum Meandern und für die Bereitstellung von ganz besonderen Lebensräumen zurückzugeben. Gleichzeitig gewinnen auch wir Menschen wunderschöne Erholungsräume.

Manchmal ist es dabei notwendig, einen Schritt aus dem eigenen Schrebergarten hinaus zu wagen und einen Blick auf das große Ganze zu richten, um besser verstehen zu können, warum eine Maßnahme zum Wohle aller Sinn macht.

Natur- und Klimaschutz sind keine Konkurrenten, sie sind Geschwister und wir müssen beide Schutzaufgaben gemeinsam und umfassend betrachten. Und es ist wie bei uns Menschen: Wenn wir ausschließlich dem Interesse eines einzelnen nachkommen und auf ein solidarisches Miteinander verzichten, geht das ganz bestimmt zu Lasten anderer und richtet nachhaltigen Schaden an.


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