Warum
muss das sein?
Das
muss sein, weil die Gesundheit der Menschen im Unterinntal, im
Wipptal und in der Imster Gegend unter den schlechten Luftwerten
leidet. Das muss außerdem sein, weil der fixe Luft- und
Lärmschutz-100er Voraussetzung dafür ist, dass wir 200.000 LKW
mittels sektoralem LKW-Fahrverbot von der Straße auf die Schiene
zwingen können.
Warum
braucht es für das LKW-Fahrverbot zuerst Tempo 100?
Eingriffe
in den freien Verkehr werden von der Europäischen Union nach der
Qualität des Eingriffs beurteilt. Massive Eingriffe wie das
sektorale LKW-Fahrverbot sind nur erlaubt, wenn zuerst sogenannte
gelindere Mittel ergriffen werden. Eine Temporeduktion ist ein
weniger massiver Eingriff, als ein Fahrverbot für LKW. Deshalb
müssen wir zunächst den Luft- und Lärmschutz-100er einführen,
dann beweisen, dass wir damit noch immer nicht bei der vereinbarten
Luftgüte ankommen und dürfen erst dann das sektorale LKW-Fahrverbot
einführen. Das drückt uns aber nicht „Brüssel“ auf's Auge,
sondern diesen Spielregeln haben wir mit dem EU-Beitritt zugestimmt.
Warum
kommt Tempo 100 nicht im Wipptal und nicht zwischen Zirl und
Karrösten?
Der
Luft- und Lärmschutz-100er kommt dort, wo die Luftbelastung über
den erlaubten Grenzwerten liegt. Das ist zwischen Kufstein und Zirl,
Innsbruck und Schönberg und Karrösten und Zams der Fall.
Dann
fahr ich halt auf die Bundesstraße...
Das
Argument ist verkehrt. Wer auf einer Bundesstraße im Inntal mehr als
10 Kilometer durchgehend 100 km/h fahren kann, kann zaubern. Wer mit
100 km/h durch die zahlreichen Ortschaften donnern will, begeht
Verkehrsdelikte und bringt Menschen in Gefahr. Die Autobahn bleibt
auch mit dem Luft- und Lärmschutz-100er die mit Abstand schnellste
Verbindung für längere Strecken.
Für
was zahl ich dann für die Vignette?
Für
die Erhaltung des hochrangigen Straßennetzes, für Reperaturen etc.
Aber ich bin mit der grundsätzlichen Frage einverstanden, die manche
KritikerInnen des Luft- und Lärmschutz-100ers aufwerfen: Die
Vignette ist nicht die klügste aller Lösungen. Ich fände es
klüger, wenn die steuerliche Begünstigung für Diesel fällt und
wenn wir die Kosten für die Benützung von Straßen streckenabhängig
machen könnten. Gleichzeitig ist der Ausbau der öffentlichen
Verkehrsmittel, günstigere Angebote und Veränderungen bei der
PendlerInnenpauschale notwendig. Also ja: die Vignette ist nicht der
Weisheit letzter Schluss. Aber nein, ihr werdet nicht auf der
Bundesstraße fahren, auch wenn ihr das jetzt behauptet.
Wem
hilft's?
Menschen
in Gebieten, in denen die Luft stark belastet ist, erkranken häufiger
an bronchialen und an Lungenerkrankungen und an lärmbegründeten
Stresserkrankungen. Bei Menschen, die noch wachsen, chronifizieren
sich Krankheiten bei schlechten Luftwerten massiv. Erste Berechnungen
sprechen von 10-15% weniger Luftschadstoffen alleine dank dem Luft-
und Lärmschutz-100er und von noch einmal über 10% durch die
LKW-Maßnahmen, für die der Luft- und Lärmschutz-100er
Voraussetzung ist. Der 100er hilft also allen Menschen, die an der
A12 und an der A13 leben. Das sind fast 500.000 TirolerInnen.