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Mein letzter Ferientag mit Tristan vor den Kalkkögeln |
Der deutsche SPD-Chef hat eine
Diskussion losgetreten, die sich gewaschen hat: Er hat im
Kurznachrichtenportal Twitter mitgeteilt, dass er eben seine Tochter
„Mariechen gefüttert habe und es sich auch in Zukunft als
Vizekanzler nicht nehmen lassen werde, Mittwoch am Nachmittag zu
Hause bei seiner 2-jährigen zu sein. Schließlich sei er als Vater
für die Erziehung mit verantwortlich und seine Frau auch
berufstätig. Von allerlei Seiten musste sich Gabriel anhören, er
sei hochbezahlt und habe gefälligst die Interessen der Republik
voranzustellen und nicht das Interesse an seiner Tochter.
Was viele nicht wissen: Gabriels
Mittwochnachmittag ist kein PR-Gag. Gabriel meint das Ernst. Der rote
Vizekanzler ist vorletzten Sommer in dreimonatige Elternteilzeit
gegangen und hat sich im Wesentlichen aus der Politik herausgehalten.
Ich halte die Diskussion und den Spott für Gabriel für
fadenscheinig. Der Mann ist Chef einer Partei, die Männer motivieren
will, in Karenz zu gehen und die Familienaufgaben in Richtung
Halbe-halbe aufzuteilen. Da ist es nur konsequent, dass er –
ungeachtet seines immer wieder ins Treffen geführten Gehalts –
selbst auch Familienfreizeit in seinen stressigen Job einplant.
PolitikerInnen brauchen Freizeit und
die Kinder von PolitikerInnen haben ein Recht auf ihre Eltern. Ich
kann das aus meiner eigenen Erfahrung sagen. Ich hab einen Job, in
dem ich meinen 10-jährigen Sohn weniger oft zu sehen bekomme, als
ich mir das wünschen würde. Ich kann als Alleinerzieherin auf einen
starken familiären Rückhalt zählen, ohne den ich meinen Sohn nicht
gut untergebracht wüsste. Aber wenn PolitikerInnen einen guten Job
machen und gute Entscheidungen treffen sollen, muss es Ihnen gut
gehen. Und dazu gehört, dass sie ihre Kinder sehen können. Auch
unter der Woche. Punkt, aus.
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