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Kostet kaum Zeit, bringt aber viel Gesundheit: Tempo 100 |
Ich bin ja selber eine
Geschwindigkeitsfanatin und bin wahnsinnig beeindruckt, wenn sich zum Beispiel
die Skeleton-Frauen kopfüber den Eiskanal in Igls hinunterstürzen oder wenn
wahnsinnig gute andere WintersportlerInnen spektakulär dem
Geschwindigkeitsrausch hingeben. Um einen anstrengenden Sport zu betreiben –
und das ist mir besonders bei unseren Kids ganz wichtig – muss man aber eine
gesunde Lunge haben. Und genau um diese gesunden Lungen geht’s beim 100er.
Nicht um Pflanz, nicht um die ausländischen Kennzeichen rundum und nicht um
irgendeine Lustfeindlichkeit, sondern um die Gesundheit.
Jedes Jahr fahren 2 Millionen LKWs
durch unser Land – also nur durch. Die liefern nichts nach Tirol oder aus
Tirol, sondern die fahren durch, weil wir halt am Weg liegen. Ich sehe Chancen,
200.000 davon von der Straße zu bringen und damit den Dreck und den Lärm, den
sie produzieren raus aus dem Inntal. Mit dem Müll- und Schrottfahrverbot
(„Sektorales“) ist das möglich, dann müssen LKWs mit bestimmten Gütern auf die
Schiene. Aber das Müll- und Schrottfahrverbot hat uns die EU-Kommission schon
zwei Mal gekippt, weil wir „gelindere Maßnahmen“ zur Verbesserung der
Luftqualität als das Fahrverbot nicht ergriffen haben. So eine gelindere
Maßnahme ist ein strengeres Tempolimit, zum Beispiel der 100er. „Kniefall vor
Brüssel“ sagen da manche – aber Österreich hat sich mit dem Beitritt zur EU
auch dazu bekannt, seine Luft einigermaßen sauber zu halten. Dafür bekommen wir
als Gegenleistung, dass sich auch die anderen Länder verpflichten, die gröbsten
Umwelt- und Gesundheitssünden zu unterlassen. Das nennt man Solidarität, nicht
Kniefall.
Also: Der 100er ist kein Pflanz,
sondern eine Gesundheitsmaßnahme im Interesse jener, die noch nicht wählen
dürfen. Die sind nämlich am anfälligsten für asthmatische Erkrankungen bei
schlechter Luftqualität. Traurig aber wahr ist: Nur mit dem 100er gibt’s eine
Chance auf echte Transitentlastung und gesunde Luft in unserem Land. Und die
hat Vorrang.