Donnerstag, 17. Oktober 2013

Talent gesucht!

Meine heutige Büroleiterin Alex Medwedeff (damals Grünen-Geschäftsführerin) und ich nach meiner erstmaligen Wahl zur Grünen Landessprecherin



Vor fast 4 Jahren hab ich das erste Mal eine politische Funktion übernommen: Die Grünen haben mich mit 93% zu ihrer Landessprecherin gewählt. Meine Aufgabe war klar definiert: Ich sollte die Gemeindegruppen intensiv bei ihren Vorbereitungen und im Wahlkampf zu den Gemeinderatswahlen im darauffolgenden Frühjahr unterstützen.

Ich hab das mit Herz und Seele gemacht und wir waren erfolgreich: Wir konnten in großen Gemeinden wie Jenbach, Imst oder Landeck erstmals bzw. wieder in Gemeinderäte einziehen. Wir Grüne sind in meiner Zeit als Landessprecherin mehr geworden, wir sind in Innsbruck Regierungspartei geworden, wir haben den Einzug in die Tiroler Landesregierung geschafft, wir haben vor drei Wochen ein sensationelles zweites Grundmandat bei der Nationalratswahl geschafft. Wir sind dieses Jahr in Innsbruck ungeschlagen und waren sowohl bei der Landtagswahl als auch bei der Nationalratswahl stärkste Kraft in der Tiroler Landeshauptstadt. Und wir reüssieren zunehmend da, wo der Wind schärfer bläst, aber gleichzeitig die Naturverbundenheit als verbindendes Element zu den Grünen oft stärker ist: Von Flaurling bis Mayrhofen und von Reutte bis Kufstein haben wir zuletzt große Sprünge gemacht. Ich durfte dabei oft helfen, dass der Funken überspringt. Geschafft haben diese tollen Erfolge natürlich die Grünen vor Ort mit ihrem unermüdlichen, oft nicht ganz einfachen Einsatz.

Als Sportlerin weiß ich: Wer überpowert, ist verletzungsanfälliger und fällt mitunter lange aus. Meine 60-Stunden-Woche als Landeshauptmann-Stellvertreterin macht es mir nicht mehr möglich, die Betreuung der Gemeindegruppen in gewohnter Intensität fortzusetzen. Und mein Demokratieverständnis sagt: Höchste gewählte Vertreterin der Partei und Regierungsamt sind unvereinbar. Das ist auch ein bißchen „back to the roots“: Die Trennung von Amt und Mandat war einst einer der wichtigsten Ansprüche der Grünen.

Ich freue mich deswegen sehr darauf, dass wir Grüne uns bis zur Landesversammlung Mitte November überlegen, wer die Interessen der Partei gegenüber der Regierung am besten vertreten kann, Sprachrohr und VermittlerIn sein und wer in Intensivzeiten der kommenden Wahlkämpfe die beste Unterstützung für die Grünen in Stadt und Land ist. Ich habe diese Arbeit sehr gemocht und ich kann allen grünen Politikbegeisterten, die sich diese mit der Regierungsbeteiligung komplexer gewordene Aufgabe vorstellen können, nur empfehlen, sich zu bewerben.

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