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Meine heutige Büroleiterin Alex Medwedeff (damals Grünen-Geschäftsführerin) und ich nach meiner erstmaligen Wahl zur Grünen Landessprecherin |
Vor fast 4 Jahren hab ich das erste Mal
eine politische Funktion übernommen: Die Grünen haben mich mit 93%
zu ihrer Landessprecherin gewählt. Meine Aufgabe war klar definiert:
Ich sollte die Gemeindegruppen intensiv bei ihren Vorbereitungen und
im Wahlkampf zu den Gemeinderatswahlen im darauffolgenden Frühjahr
unterstützen.
Ich hab das mit Herz und Seele gemacht
und wir waren erfolgreich: Wir konnten in großen Gemeinden wie
Jenbach, Imst oder Landeck erstmals bzw. wieder in Gemeinderäte
einziehen. Wir Grüne sind in meiner Zeit als Landessprecherin mehr
geworden, wir sind in Innsbruck Regierungspartei geworden, wir haben
den Einzug in die Tiroler Landesregierung geschafft, wir haben vor
drei Wochen ein sensationelles zweites Grundmandat bei der
Nationalratswahl geschafft. Wir sind dieses Jahr in Innsbruck
ungeschlagen und waren sowohl bei der Landtagswahl als auch bei der
Nationalratswahl stärkste Kraft in der Tiroler Landeshauptstadt. Und
wir reüssieren zunehmend da, wo der Wind schärfer bläst, aber
gleichzeitig die Naturverbundenheit als verbindendes Element zu den
Grünen oft stärker ist: Von Flaurling bis Mayrhofen und von Reutte
bis Kufstein haben wir zuletzt große Sprünge gemacht. Ich durfte
dabei oft helfen, dass der Funken überspringt. Geschafft haben diese
tollen Erfolge natürlich die Grünen vor Ort mit ihrem
unermüdlichen, oft nicht ganz einfachen Einsatz.
Als Sportlerin weiß ich: Wer
überpowert, ist verletzungsanfälliger und fällt mitunter lange
aus. Meine 60-Stunden-Woche als Landeshauptmann-Stellvertreterin
macht es mir nicht mehr möglich, die Betreuung der Gemeindegruppen
in gewohnter Intensität fortzusetzen. Und mein Demokratieverständnis
sagt: Höchste gewählte Vertreterin der Partei und Regierungsamt
sind unvereinbar. Das ist auch ein bißchen „back to the roots“:
Die Trennung von Amt und Mandat war einst einer der wichtigsten
Ansprüche der Grünen.
Ich freue mich deswegen sehr darauf,
dass wir Grüne uns bis zur Landesversammlung Mitte November
überlegen, wer die Interessen der Partei gegenüber der Regierung am
besten vertreten kann, Sprachrohr und VermittlerIn sein und wer in
Intensivzeiten der kommenden Wahlkämpfe die beste Unterstützung für
die Grünen in Stadt und Land ist. Ich habe diese Arbeit sehr gemocht
und ich kann allen grünen Politikbegeisterten, die sich diese mit
der Regierungsbeteiligung komplexer gewordene Aufgabe vorstellen
können, nur empfehlen, sich zu bewerben.
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