Donnerstag, 26. September 2013

Eine Strategin mit Herz und Verstand




Was hat man ihr am Anfang nicht alles um die Ohren gehaut: Die Fußstapfen von Alexander van der Bellen wären zu groß, sie hätte ihre Partei nicht im Griff. Sie wäre den Vollzeit-Politikern ohne kleine Kinder nicht gewachsen, sei zu kühl und zu intellektuell für ein zweistelliges Wahlergebnis der Grünen. Inhaltlich konnte man der neuen Vorsitzenden nichts ans Zeug flicken. Von ihrer Dissertation über rechtliche Möglichkeiten gegen grenznahe Atomkraftwerke bis zu ihrem politischen Engagement gegen das slowakische AKW Mohovce geht eine gerade Linie durch das umweltpolitische Engagement der Juristin.

Am 29. September, dem Wahlsonntag wird es fast auf den Tag genau 5 Jahre her sein, dass Eva Glawischnig von Alexander van der Bellen den Vorsitz der Grünen übernommen hat. 5 Jahre später sitzen wir Grüne in fünf Landesregierungen. Wir gestalten mehr Bundesländer mit, als die SPÖ. Die innerparteilichen Grabenkämpfe gehören der Vergangenheit an. Und das ist zu einem guten Teil dem Führungsstil unserer Bundessprecherin zuzuschreiben. Sie steuert unsere Partei durch kluge Personalentscheidungen, strategische Überlegungen und ihre motivierende, überzeugende Art. Daran, dass Eva eine gute Ministerin wäre, zweifelt niemand mehr. Ohne ihr massives Engagement wären die Grünen in Kärnten nicht in den Landtag eingezogen, ohne sie wäre der Sturz der FPÖ am Wörthersee nicht möglich gewesen. Eva ist auch deswegen erfolgreich, weil sie die stärkste Stimme gegen den Haiderismus und seine weniger begabten Nachfolger ist. Ihr Grant auf die von FPÖ und ÖVP verspekulierten Hypo-Milliarden, die der Republik hunderttausende gute Kinderbetreuungsplätze oder der Modernisierung des maroden österreichischen Schulsystems kosten, ist echt.

Ich sag's ganz offen: Ich wünsch mir Eva Glawischnig in der Regierung. Ich wünsche mir, dass diese tolle Frau mit ihrer geballten Kompetenz aus 20 Jahren Juristerei und Politik den Umwelt- und Klimaschutz in diesem Land neu gestalten kann. Ich wünsche mir, dass sie ein österreichweites Öffi-Ticket um 1.095 Euro im Jahr umsetzt und dass alle Bundesländer ein 365-Euro-Ticket für den regionalen Verkehr bekommen. Ich wünsche mir eine Frau am Regierungstisch, die gegen Korruption allergisch ist und auch mal auf den Tisch haut, wenn die Freunderln wieder Posten und Inserate dealen wollen. Und ich wünsche mir, dass wir Grüne unseren Kampf um die Menschenrechte – vom „Fremden“recht bis zur schulischen Integration – in der Bundesregierung, noch wirksamer als bisher, fortsetzen können.

Deswegen wähl ich am Sonntag aus voller Überzeugung Eva Glawischnig, eine Strategin mit Herz und Verstand.

P.S.: Und wen das noch nicht überzeugt: Die Grünen sind ab Donnerstag spätnachmittags 3 Tage durchgehend wach auf dem Donauturm in Wien und bieten hier live weitere Argumente, warum Grün am Sonntag die richtige Wahl ist. 

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